Am 21. September 2023 startete für Justina ihre große Reise nach Tansania. Mit zwei riesen Koffern und einem One-Way-Ticket nach Dar Es Salaam (Tansania), machte sie sich auf dem Weg um TENEBO direkt vor Ort in Mgora für drei Monate zu unterstützen.
Justina hat kürzlich maturiert (Matura/Abitur) und wollte nun die Welt entdecken und gleichzeitig Gutes tun. Sie möchte voraussichtlich ein paar Monate davon in Mgora verbringen und uns beim Aufbau des Kindergartens helfen. Das heißt die Lehrer schulen, unsere Lernkonzepte einführen, uns mit Bild- und Videomaterial versorgen und vieles mehr. Während ihres Aufenthalts lebt sie bei Emmanuel’s Familie. Emmanuel und Melanie haben ein kleines Haus in dem sie wohnen kann. Ein Leben in einer fremden Kultur, ohne fließend Wasser, Strom von einer kleinen Solaranlage und eine Sprache die sie nicht kennt.
Wir von TENEBO sind ihr unglaublich dankbar für ihre tolle Arbeit. Sie hat eine eigene Instagram Seite auf der sie regelmäßig von ihrem Leben in Mgora und auch vom Kindergarten berichtet.
Justina macht auch laufend Rückblicke über ihre Zeit. Wir werden euch hier direkt ihre eigenen Erzählungen einfügen und ihre tollen Bilder!
Meine Tansania-Reise:
Zusammengefasst kann ich sagen, dass ich unglaublich dankbar bin für diese Zeit, denn ich konnte nicht nur sehr viel bewirken hier, sondern auch sehr viel lernen und mitnehmen, denn mein Leben wird sich zu Hause auch um einiges ändern.
Und ich bin sehr stolz darauf, dass ich so lange hier geblieben bin, denn jeder dachte in spätestens einer Woche bin ich wieder zu Hause, denn ich war immer die Person in der Klasse die starkes Heimweh hatte.
Und als ich eines Nachts schlafen wollte und auf einmal ein Käfer auf mein Gesicht sprang, der eine Größe einer Hand hatte und komplett schwarz war, filmte ich dies und versendete es. Jeder sagte „jetzt bucht sie sowieso einen Flug nach Hause“ – aber nein.
Denn Reisen ist nicht nur immer eine schöne Zeit zu haben. Es ist genauso mit Stress und neuen Challenges verbunden.
Reisen ist mit Zeitmanagement, Spontanität und vielem mehr verbunden.
Denn Reisen von einem Ort zum anderen ist mir sehr viel Akzeptanz verbunden.
Du lernst viele neue Personen kennen mit den verschiedensten Nationalitäten, neuem Essen, neue Lieder, neue Tiere und neuer Umgebung.
Zudem muss man jeden Tag aus seiner Komfortzone rauskommen.
Ab und zu bekomm ich Kopfweh, wegen den großen Abenteuern.
Und stresse mich, da manche Dinge nicht so einfach sind, wie ich es mir anfangs vorgestellt habe.
Das ist auch der Grund, wieso ich mich immer wieder daran erinnern muss das dies komplett normal ist.
Jeden Tag lerne ich neue Dinge über mich selbst.
Habe die verschiedensten Gefühle und muss mit den verschiedensten Situationen und Gefühle klar kommen.
Reisen bringt dir einiges, denn du wirst mehr fokussiert und stärker und stärker. Das ist der Grund weshalb ich reisen liebe.
Und ich bin gespannt, wohin mich meine Wellen des Lebens noch bringen werden.
30. September 2023
Ein Blick zurück auf die erste Woche im Kindergarten.
Am ersten Tag verteilte ich Luftballons, damit ich das Vertrauen der Kinder gewinnen konnte, denn viele waren überrascht, wer ich war.
Sie haben sich sehr über dieses kleine Geschenk gefreut.
Jeden Morgen gehen wir alle gemeinsam zum Kindergarten, was manchmal eine Weile dauern kann.
Wenn man ankommt, putzt man sich als erstes die Zähne.
Danach lernen sie, ob es nun Zahlen oder das Alphabet ist, es macht ihnen wirklich Spaß, aber nicht alle haben Hefte zum Schreiben, also benutzen sie den Sandboden.
Dann gibt es eine Pause, in der die Kinder zusammen spielen können.
Diese Zeit nutzen wir dann als Vorbereitung, denn nach der Pause wird gespielt, gesungen oder auch getanzt.
Ob es ein Eierlauf oder ein Sackhüpfen ist, die Kinder haben viel Spaß dabei.
Besonders gut gefallen ihnen die Lieder Aramsamsam oder Tschu Tschu Wa.
Zu Hause darf der Fantasie freien Lauf gelassen werden, denn es wird viel gemalt oder wir bereiten gemeinsam Dinge für den nächsten Tag vor, denn die Kinder sollen überall mit einbezogen werden.

07. Oktober 2023
Ich tauche mehr und mehr in die Kultur ein, sei es beim Wasserholen mit einem Esel, beim Haarewaschen über einer Schüssel oder beim Wäsche waschen. Am Wochenende bilde ich mich gerne weiter und lerne aus meinem alten Biobuch. Als ich studierte, kamen alle Krieger hierher und wollten auch lernen, und so lernten wir den ganzen Nachmittag Biologie. Am Samstagabend wird oft gesungen und getanzt. Ich bin heute noch erstaunt, wie lange sie es aushalten, ohne etwas zu trinken. Wenn ich Heimweh habe, gehe ich zu den Tieren, egal ob es mein Lieblingshund Simba oder mein Lieblingskalb ist. Wir hatten dort auch ein Hundebaby für ein paar Tage, sie hieß Melia, aber der ist schon weg. Heute waren wir noch in der Schule und ich finde immer noch, dass es dort ganz anders aussieht als hier. Den Rest der Zeit verbringe ich dann im Wald, weil es dort viel zu entdecken gibt, oder ich verbringe sie mit den Kindern.
08. Oktober 2023
Diese Woche haben wir im Kindergarten einige Gruppenfotos gemacht, die wir dann im Kindergarten aufhängen können.
Wir werden auch ein zweites Projekt starten, für das wir sie brauchen werden.
Die Kinder hatten so viel Spaß beim Fotografieren.
Außerdem wird die Tafel immer mehr mit neuen Wörtern gefüllt, weil sie schnell lernen.
Damit sie lernen, wie man mit Pflanzen umgeht, musste jedes Kind eine Flasche mit Erde mitbringen.
In der Woche zuvor haben wir sie mit Papier beschriftet, wobei jeder etwas auf das Papier malen durfte und sein Name ganz oben stand.
Darauf haben wir dann verschiedene Dinge aufgenäht.
Sie durften sich aussuchen, ob sie Gemüse, Kräuter, Blumen oder Obst säen wollen, alles ist dabei.
Ich bin auch in die Schule gegangen, um mir ein paar Anregungen zu holen.
Was wir mit ihnen weiter lernen können.
Wie wir die Räume noch ein bisschen schöner machen können.
Aber nächste Woche wird sich vieles ändern, denn wir haben viel vorbereitet.
Ich freue mich schon auf das, was kommen wird.

17. Oktober 2023
Während meiner Zeit hier in Afrika wird mir das immer klarer.
Ich wollte schon immer reisen und die Welt entdecken, aber ich hatte nie den Mut dazu.
Ich habe mir überlegt, was denken die anderen von mir? Ist das die richtige Entscheidung? Was, wenn es der falsche Weg ist?
Bis mir ein Gedanke durch den Kopf schoss.
Warum tust du es nicht? Du denkst doch die ganze Zeit daran. Du willst es. Warum tust du es nicht? Du hast Angst vor jemand anderem, weil er sagt, dass du damit nicht glücklich werden kannst. Aber das sagen sie nur, weil sie es selbst noch nicht gemacht haben oder sich einfach nicht trauen.
Aber es ist besser, tausendmal zu fliegen, wenn es ein Hindernis gibt. Aber dann weiß man, wie man drüber kommt, anstatt davor zu stehen und nur auf das Ziel zu schauen, ohne es überhaupt zu versuchen.
Also eine kleine Erinnerung an dich: Mach weiter und tu es.
Und wenn es nicht so war, wie du es dir vorgestellt hast, war es trotzdem eine Erfahrung, die es wert war, gemacht zu werden und über die du später irgendwie reden kannst.
So hast du etwas erlebt, an das du dich auch erinnerst, denn sonst verbringst du deine Zeit mit Nichtstun und kannst dich später nicht einmal daran erinnern, und es ist das, was du nicht tust, was du später bereuen wirst, wenn du älter bist.
Und vergessen Sie nicht, dass der größte Erfolg im Leben darin besteht, nach Ihren eigenen Vorstellungen zu leben. Und wenn das bei Ihnen noch nicht geklappt hat, dann ist es jetzt an der Zeit, das zu ändern.
Fange an zu tun, was du willst.
Denn du musst dich entscheiden: Entweder du gehörst zu den Menschen, die ständig Ausreden suchen und sich selbst schaden und dann im Alter dasitzen und bedauern, was sie nicht getan haben. Oder du kannst dein Leben selbst in die Hand nehmen und deinen Traum verwirklichen. Sie haben die Zeit und Sie haben die Energie, weil es in Ihnen steckt, das Einzige, was Sie brauchen, ist Ihre Loyalität, denn das Ziel wird nicht einfach zu Ihnen kommen.

19. Oktober 2023
Was bisher im Kindergarten passiert ist.
Wir haben die ersten Spenden verwendet, um Zahnbürsten, Hefte und alle Stifte zu kaufen.
Ein Lernpass wurde gedruckt und jedem Heft beigelegt, damit die Kinder motiviert sind, sich zu konzentrieren.
Denn wenn es voll ist, gibt es eine kleine Überraschung.
Ich wollte mich bei allen bedanken, die uns unterstützt haben, herzlichen Dank!
Früher hatten die wenigsten Kinder Zahnbürsten oder Hefte und so standen sie immer nur da und haben uns zugeschaut.
Da wir uns alle gemeinsam sehr liebevoll um unsere Pflanzen kümmern, kann man schon deutliche Fortschritte im Vergleich zur letzten Woche sehen.
Am Anfang sehen wir unseren Lehrer Musa und unsere Lehrerin Delesia.
Aber auch Nico Lekunga, der uns eine große Hilfe ist, und sein Stellvertreter Andrea.

20. Oktober 2023
Als ich hier ankam, beschloss ich, mit den Kindern einen Garten anzulegen.
Weil sie das hier nicht kennen und es eine billigere Alternative zu gekauftem Obst und Gemüse wäre.
Da wir keine Erde hatten, gingen wir in den Ziegenstall und holten den Mist, damit wir eine gute Grundlage hatten.
Dann zeichneten wir den Grundriss und füllten das Land auf.
Da wir viel Wasser brauchten, gingen wir alle zusammen mit dem Esel zum Wasser holen.
Zuerst wurde der Esel bereit gemacht.
Wir sind eine halbe Stunde lang gelaufen und haben die Kanister mit Wasser gefüllt, bevor wir dann nach Hause gingen.
Alle hatten viel Spaß, denn es kommt nicht oft vor, dass man dort einen Krieger oder einen Touristen sieht.
Dann haben wir angefangen zu pflanzen;
Tomaten, Kartoffeln, Möhren, Paprika, Gurken, aber auch Melonen, Sonnenblumen und verschiedene Kräuter duften.
Dann wässerten wir alles und begannen, alles zusammen zu beschriften.
Zu guter Letzt wurde noch ein Zaun um den Garten gebaut, um ihn zu schützen.
Ich bin gespannt, wie lange es dauern wird, bis wir die ersten Ergebnisse sehen.

